Was ist ein Tagebau?


Zwei Häuser sind vor ein paar Tagen in Sachsen-Anhalt in einen ehemaligen Tagebau gerutscht. Solche Tagebaue gibt es auch in Nordrhein-Westfalen. Aber was ist das eigentlich?

In Sachsen-Anhalt sind am Wochenende zwei Häuser bei einem Erdrutsch in einen See gestürzt. Dabei sind wahrscheinlich drei Menschen ums Leben gekommen. Der See, in den die Häuser gestürzt sind, war bis vor 17 Jahren ein Tagebau.

Zurzeit sucht man noch nach den Ursachen für das Unglück. Dabei fragt sich die Polizei, ob es mit dem Tagebau zusammenhängt. Auch in Nordrhein-Westfalen gibt es viele davon. Aber was ist das eigentlich – ein Tagebau? Und warum macht man daraus einen See?

Es sieht aus wie auf dem Mond

< # 2 : So riesig sind die Schaufelradbagger.>

In einem Tagebau werden so genannte Bodenschätze abgebaut, zum Beispiel Braunkohle. Sie ist sehr wertvoll, weil man daraus Energie gewinnen kann. Die wird mit rieseigen Schaufelbaggern abgetragen. Zurück bleiben große Gruben, die aussehen wie Mondlandschaften. Manchmal müssen sogar ganze Dörfer für die Braunkohle umziehen.

Tagebaue verwandeln sich in Wälder und Seen

< # 3 : So ein schöner See kann aus einem Tagebau entstehen.>

Aber was passiert mit den Gruben, wenn alle Bodenschätze ausgegraben sind? Da gibt’s mehrere Möglichkeiten. Manche Tagebaue werden mit Erde, die beim Graben übriggeblieben ist, wieder zugeschüttet. Darauf werden Wälder oder Felder gepflanzt. So macht man aus den hässlichen Gruben wieder schöne Landschaften. In viele Tagebaue füllt man einfach Wasser, zum Beispiel aus umliegenden Flüssen. So entsteht dann ein Baggersee. Davon gibt es viele in Nordrhein-Westfalen.

Angst vor Erdrutschen an Baggerseen


< # 4 : Manche Menschen machen sich Sorgen, dass das Fluten der Tagebaue gefährlich werden kann.>

Auch in der Nähe Dürens im Rheinland soll ein solcher Baggersee entstehen. Dort gibt es nämlich auch einen Tagebau, der ab dem Jahr 2030 mit Wasser gefüllt werden soll. In Düren macht man sich aber Sorgen, dass hier die Erde abrutschen könne, wie in dem Dorf in Sachsen Anhalt.

Ehemalige Tagebaue in Nordrhein-Westfalen gut abgesichert

<# 5: An dieser Grube sind die Häuser in Sachsen-Anhalt abgestürzt.>

Experten sagen, in Nordrhein-Westfalen könne ein Unglück wie in Sachsen-Anhalt eigentlich nicht passieren. Auch dürfen hier Häuser nur in einem Sicherheitsabstand zum Tagebau stehen. Es werden außerdem Böschungen, die das Abrutschen von Erde verhindern sollen, gebaut.

Donnerstag, 23.07.2009 12:50 Uhr
http://www.lilipuz.de/nachrichten/erklaer-mal/details/artikel/was-ist-ein-tagebau

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Die Erde darf nur zwei Grad wärmer werden
Das haben Politiker aus aller Welt jetzt beschlossen. Aber warum dürfen es nur zwei Grad werden und nicht drei oder vier?

In Italien haben in den vergangenen Tagen die Politiker von acht wichtigen Ländern, die G8, zusammen gesessen und über verschiedene Themen diskutiert.

Zu den G8-Ländern gehören unter anderem die USA, Großbritannien und Deutschland. Ihre Regierungschefs haben bei dem Treffen beschlossen, dass die Temperatur auf der Welt höchstens um zwei Grad ansteigen darf, um eine Klimakatastrophe zu verhindern.
< # 1 : Angela Merkel und einige Kollegen beim G8-Gipfel>

Zwei Grad mehr verkraften Tiere und Pflanzen noch
Wenn die Erde um zwei Grad wärmer wird, dann können die allermeisten Pflanzen und Tiere damit zurechtkommen. Zum Beispiel wächst bei Tieren ihr Pelz dünner, damit sie keinen Hitzeschock bekommen. Laubbäume wie die Buchen stehen dann lieber in Nordeuropa, also zum Beispiel in Norddeutschland oder Schweden.

Wenn die Erde aber noch wärmer wird, dann können sich viele Lebewesen nicht mehr anpassen. Wenn es wegen der Hitze zu wenig Wasser gibt, dann sterben viele Bäume und Blumen einfach aus.

< # 2 : Ab drei Grad Erderwärmung wird es sehr schwierig. Pflanzen verdorren, weil es nicht mehr genug Wasser gibt.>

Geschmolzene Gletscher und trockene Wälder
Wenn es zum Beispiel drei Grad heißer wird, da sind sich Wissenschaftler ganz sicher, dann schmelzen alle Gletscher der Welt ab. Die großen Regenwälder in Brasilien trocknen aus und das Eis am Nordpol und am Südpol verschwindet vollständig.

Und das würde unser Klima noch weiter aufheizen, so dass es in 200 Jahren vielleicht vier oder sechs Grad heißer sein könnte. Dann würden große Teile der Erde für Menschen und Tiere unbewohnbar. Das wollen alle Regierungen der Welt verhindern.

< # 3 : Dieser Eisbrocken ist von einem Gletscher abgebrochen. Schuld war auch hier die steigende Temperatur.>

Noch keine genauen Entscheidungen

Deshalb haben sich die Politiker jetzt darauf geeinigt, dafür zu sorgen, dass die Erde um nicht mehr als zwei Grad wärmer wird. Nur wie sie dieses Ziel genau erreichen wollen, das haben sie noch nicht gesagt.

Darum werden sie zum Beispiel von Umweltschützern für ihren Beschluss kritisiert. Erst im Dezember, beim Klimagipfel in Kopenhagen, entscheiden die Politiker, was sie genau tun werden, um das Klima zu schützen.

< # 4 : Damit Gebiete wie der Amazonas-Regenwald in Brasilien eine Chance haben, wollen die Politiker im Dezmeber Maßnahmen zum Schutz des Klimas beschließen.> 

Freitag, 10.07.2009 14:09 Uhr
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Sonnenstrom aus der Wüste

Mit Hilfe der Sonne lässt sich umweltfreundliche Energie gewinnen. Besonders da, wo oft die Sonne scheint, zum Beispiel in der Wüste.

Die größte Wüste der Welt ist die Sahara im Norden Afrikas. Dort wollen nun einige Energieunternehmen eine riesige Solaranlage bauen, so nennt man Sonnenkraftwerke.

Am Montag haben die Unternehmer sich in München getroffen, um ihren Plan genauer zu besprechen. Sie wollen einmal 15 Prozent der Energie, die wir in ganz Europa brauchen, mit der Kraft der Wüstensonne herstellen.

So groß wie Schleswig-Holstein



<#1 : Dieses Solarfeld in Kalifornien ist schon riesig, aber noch nichts im Vergleich zum geplanten Wüsten-Kraftwerk.>

Dazu müssten in der Sahara Solaranlagen gebaut werden auf einer Fläche, die etwas größer ist als das Bundesland Schleswig-Holstein. Der Bau der Anlagen ist allerdings sehr teuer, 400 Milliarden Euro sind dafür geplant. Und schon darum ist noch nicht ganz sicher, ob das große Projekt wirklich so klappt, wie alle es sich vorstellen.
 

Doch die Unternehmen hoffen noch, dass sie den ersten Wüstenstrom schon in rund zehn Jahren nach Europa liefern können – er soll dann über lange Leitungen von Afrika hierher fließen.



Montag, 13.07.2009 14:09 Uhr

http://www.lilipuz.de/nachrichten/details/artikel/sonnenstrom-aus-der-wueste

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Der Rhein ist wärmer geworden

Die Erwärmung um drei Grad in den vergangenen 100 Jahren schadet den Tieren, die im Rhein heimisch sind, sagen Umweltschützer.

Der Rhein ist im Durchschnitt drei Grad wärmer als noch vor 100 Jahren. Das haben Umweltschützer der Organisation BUND festgestellt, als sie Untersuchungen von vielen Wissenschaftlern ausgewertet haben.

Hauptgrund für die Erwärmung: In Fabriken und Kraftwerken entsteht oft Wärme, die man nicht sinnvoll nutzen kann. Nehmen wir zum Beispiel ein Kohlekraftwerk: Um Strom zu erzeugen, wird dort Kohle verbrannt.
Mit der Wärme, die dabei entsteht, wird Wasser verdampft und der Dampf treibt eine Turbine an, die Strom erzeugt.


Dabei wird aber nur einer kleiner Teil der Wärmeenergie verbraucht; der größere Teil wird bei vielen Kraftwerken an Kühl-Wasser abgegeben - kaltes Wasser, das sich die Kraftwerke aus einem Fluss in der Nähe holen und wieder in den Fluss einleiten, wenn es die überschüssige Wärme aufgenommen hat.

Solche Abwärme aus Fabriken und Kraftwerken ist beim Rhein für einen Großteil der Erwärmung verantwortlich, nämlich für rund zwei Grad, sagen die Umweltschützer des BUND.


<< Kernkraftwerke wie dieses in Fessenheim in Frankreich tragen nach Angaben der Umweltschützer erheblich zur Erwärmung von Flüssen bei. >>

Auch der Klimawandel ist Schuld
Ein weiteres Grad ist nach Angaben der Umweltschützer auf den Klimawandel zurückzuführen; also darauf, dass es auf unserer Erde immer wärmer wird, weil wir Menschen so viel Abgase in die Luft pusten.

Da der Rhein heute drei Grad wärmer ist als vor 100 Jahren, können viele einheimische Fisch-, Muschel- und Krebsarten dort nicht mehr leben, sagen die Umweltschützer. Sie würden verdrängt durch Tierarten, die warmes Wasser mögen und über neu gebaute Kanäle in den Rhein einwandern.

Den Lachs stört die Wärme ganz besonders
Eine Fisch-Sorte, der die Wärme des Rheins besonders zusetzt, ist der Lachs. Nachdem er jahrzehntelang im Rhein ausgestorben war, wird er gerade wieder angesiedelt. Das könnte aber wegen der Wasser-Erwärmung scheitern.
 

 
# 1
 
# 2

<< # 1 : Die Wiederansiedlung von Lachsen im Rhein ist gefährdet, sagen Umweltschützer.>>
<< # 2 : Das warme Wasser bremst Lachse aus, so dass sie nicht bis in ihre Laich-Gewässer in der Nähe der Quelle schwimmen. >>

Denn zum Laichen kehrt der Lachs immer in die Gegend zurück, in der auch er aufgewachsen ist - also in die Quellbereiche der Bäche und Flüsse, die irgendwann in den Rhein münden. Wenn der Lachs aber auf seinem Weg zu einem Punkt kommt, an dem das Wasser wärmer als 25 Grad ist, schwimmt er nicht weiter. Das hat die Natur so eingerichtet.

Umweltschützer fodern modernere Kraftwerke

Die Umweltschützer fordern deshalb, dass Fabriken keine Abwärme mehr einleiten dürfen, wenn der Rhein eine Temperatur von 25 Grad erreicht. Außerdem fänden sie es besser, wenn es mehr kleine, moderne Kraftwerke gäbe, deren Abwärme sinnvoll genutzt würde - zum Beispiel um Häuser zu heizen.

Nachricht von WDR5 für Kinder am Mittwoch, 01.07.2009 um 16:00 Uhr
http://www.lilipuz.de/nachrichten/erklaer-mal/details/artikel/der-rhein-ist-waermer-geworden

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Umweltwirtschaftsbericht_2009
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Schwedische Politiker wollen wieder mehr Energie aus Kernkraftwerken nutzen. Doch die Atomenergie ist umstritten.



Eine der wichtigsten Fragen unserer Zeit ist, wie wir in Zukunft Energie gewinnen. Energie brauchen wir zum Beispiel um Autos anzutreiben, um den Computer mit Strom zu versorgen und für eine warme Heizung. 

Doch wo soll diese Energie herkommen?
Eine Möglichkeit Energie zu gewinnen, sind Kernkraftwerke. Die können aber richtig gefährlich sein. Deshalb gibt es viele Gegner der Kernkraft und einige Länder haben beschlossen, langsam alle Atomkraftwerke stillzulegen: Auch Deutschland.

Schweden war vor fast 30 Jahren das erste Land das diesen Ausstieg beschlossen hat. Jetzt hat die derzeitige Regierung in Schweden den Entschluss rückgängig gemacht: Schweden will doch weiter Kernenergie nutzen.

Warum wieder Kernkraft?

Die schwedischen Politiker sagen, dass Atomkraftwerke nicht so teuer wie Kohlekraftwerke und besser für die Umwelt sind. Kohlekraftwerke verbrennen Kohle um Strom zu produzieren.

Dabei entsteht sehr viel Kohlendioxid. Dieses Gas an sich ist nicht gefährlich. Es umgibt uns eigentlich überall und sorgt dafür, dass unsere Erde nicht auskühlt.Das Problem ist nur: Wenn zuviel Kohlendioxid in der Luft ist, erwärmt sie sich zu stark und das ist schlecht für’s Klima.

Bei Kernkraftwerken gibt es das Problem mit dem Kohlendioxid nicht. Sie nutzen Energie, die in Uran-Atomen gespeichert ist. Atome sind winzig-kleine Teilchen, die man mit bloßem Auge nicht sieht. In ihrem Kern, steckt unglaublich viel Energie. Um an die ranzukommen, muss man den Kern spalten. Deshalb heißt das auch Kernenergie.

☞ Im Hintergrund: Kohlekraftwerke. Mit dem Windrad kann umweltfreundlicher Strom gewonnen werden


Schädliche Strahlen

Doch bei der Spaltung von Atomkernen entsteht auch radioaktive Strahlung. Diese unsichtbaren Strahlen sind sehr ungesund. Sie können die Umwelt verseuchen und Menschen und Tiere krank machen.

Die Atomkerne werden zwar unter größten Sicherheitsvorkehrungen, hinter ganz dicken Betonwänden gespalten. Aber Atomgegner haben trotzdem Angst vor Unfällen.

Außerdem bleibt  immer noch der Atommüll ein gigantisches Problem. Denn auch in Milliarden von Jahren, also dann, wenn die Enkelkinder eurer Enkelkinder schon wieder Enkelkinder haben, ist das, was nach der Kernspaltung übrig bleibt, weiterhin gefährlich. Noch gibt es keinen Platz auf der Erde, wo man den Atommüll richtig sicher aufbewahren kann.

Deshalb arbeiten immer mehr Forscher daran, in Zukunft genügend Strom auf umweltverträgliche Weise herzustellen.

Quell : WDR Lilipuz Nachrichten / 07.02.2009 14:10 Uhr

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Eigentlich sollten die Regeln für den Umweltschutz in Deutschland einfacher werden. Die Politiker konnten sich aber nicht einigen.


Wenn Kinder gefragt werden, was sie von Politikern erwarten, dann steht der Punkt „Unsere Umwelt schützen“ meist ziemlich weit oben auf der Liste.

Allerdings ist das oft gar nicht so einfach: In Deutschland und in den einzelnen Bundesländern gibt es über 10.000 Gesetze und Regeln für den Umweltschutz.

Zum Beispiel dürfen Firmen nicht einfach Dreckwasser in Flüsse leiten. Und wenn neue Fabriken gebaut werden, wird erst geschaut, ob in dem Gebiet bedrohte Tiere leben.

Weil diese Regeln sehr kompliziert sind, versuchen die Politiker schon seit Jahren diese Gesetze zu einem eigenen Umweltgesetzbuch zusammenzufassen und zu vereinfachen.
Bisher konnten sich die Politiker aber nicht einigen. Und Sonntag ist wieder ein solcher Versuch gescheitert.


Umweltminister Sigmar Gabriel hatte die neuen Regeln und auch viele Umweltminister aus den Bundesländern waren dafür.

Politiker aus Bayern sind jedoch gegen das neue Gesetzbuch: Sie finden, dass dadurch alles noch komplizierter wird.

Umweltschützer sind sehr enttäuscht, dass die Politiker es wieder nicht geschafft haben, sich auf neue Regeln zu einigen. Sie finden, dass die Politiker zu viel davon reden, etwas für die Umwelt zu tun und zu wenig davon umsetzen.


Quell : WDR 5, Lilipuz Radio für kinder, Nachrichten / 02.02.09, 14:10 Uhr

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